Sagen über die Pügner-Mühle
In Königswalde, nicht weit von Crottendorf entfernt, gibt es eine Wassermühle, die durch zwei Müllergenerationen Pügner Ihren Namen bekam und auch heute noch so heißt. Die Löser Lore war die Frau eines späteren Besitzers der Pügner Mühle. Sie soll 23 Kinder zur Welt gebracht haben, war jedoch wenig fromm. Ein armer Familienvater erbettelte bei ihr einige Brote und überließ ihr als Pfand ein eingerahmtes „Vater unser“, das er aber nie einlöste. Sie ärgerte sich über ihre Nachgiebigkeit und ließ das Gebet achtlos in eine Gerümpelecke verschwinden. Damit verschwand auch der Haussegen für viele Jahre. Erst als eine neue Müllerin, Frau Pügner, das Gebet wieder hervorkramte und als fromme Hausmutter einen Ehrenplatz einräumte, zog auch der Segen wieder in die Mühle ein. Die Mühle blieb von allen Bränden verschont, sie war doppelt versichert, denn eine Zigeunerin soll einst den Feuersegen über die Mühle gesprochen haben. (Auszug aus: „Königswalder Geschichtsbuch“ von Lothar Klapper). Eine zweite Sage berichtet aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Der Chronist Martin Dittrich schreibt darüber folgendes: „In der damaligen Zeit soll auch, wie die Sage erzählt, ein einzelner feindlicher Reiter nach hier gekommen sein, und in der heutigen Pügner-Mühle habe er vom damaligen Besitzer Geld und Wertsachen erpreßt. Auf dem großen Stein, der heute noch links von der Eingangstür liegt, habe der Müller ihm sein Schwert entrissen und den Schädel gespalten.“